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Toias Mayer
LionSmart GmbH

Toias Mayer

Interview mit Tobias Mayer, Technischer Geschäftsführer des dynamischen Entwicklungsdienstleisters LION Smart GmbH

Als innovativer und qualitätsorientierter Ingenieursdienstleister für die Elektromobilitäts-Branche hat sich die LION Smart GmbH mit Sitz in Frieding bei München in den letzten Jahren einen Namen gemacht. LION Smart unterstützt Original Equipment Manufacturer (OEM) und Zulieferfirmen der Automobilindustrie bei der Entwicklung und Realisierung geeigneter Batteriesysteme. Marktanalysen, Seminare und Unternehmensberatung erweitern das Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Das Interview wurde mit dem Mit-Gründer und neuem Technischen Geschäftsführer von LION Smart, Tobias Mayer, geführt.

 

eMobilitätOnline: Herr Mayer, wie und wann sind Sie persönlich zur Elektromobilität gekommen? Was fasziniert Sie an dieser Zukunftstechnik?

 

Tobias Mayer: Meine Leidenschaft und die Faszination für Fahrzeuge war schon immer sehr ausgeprägt, weshalb ich mich für ein Fahrzeugtechnikstudium entschied. In dieser Studienrichtung stieß ich 2006 das erste Mal auf das Thema Elektromobilität. Meine erste und zweite Semesterarbeit beschäftigte sich mit der Konstruktion und dem Aufbau eines Batteriepacks für das Experimentalfahrzeug EF1. Während dieses Projektes fand sich unser heutiges Team zusammen und wir gründeten die Firma LION Smart. Meine Diplomarbeit beschäftigte sich dann mit Sicherheits-Testsystemen für die so wichtige Batterie im Elektrofahrzeug, im Rahmen des Mute Projekts an der TU München. Die Elektromobilität ist für mich ein wichtiges Mittel den Fortbestand der Mobilität, wie wir sie kennen, zu sichern. Erdöl wird eine immer knappere Ressource sein und in absehbarer Zukunft ein Luxusgut werden. Man braucht eine Alternative, das steht fest. Das Großartige an der Elektromobilität ist, dass man absolut flexibel ist in der Art der Energiegewinnung und wir zukunftsträchtige, umweltschonende Gewinnungsverfahren etablieren und ausbauen können.

 

LION Smart prüft und testet Batterien. Wie kann man sich solche Tests vorstellen, wie laufen sie ab?

 

LION Smart selbst testet seit einiger Zeit keine Batterien mehr. Diesen Geschäftszweig haben wir in das Jointventure TÜV Süd Batterytesting ausgelagert. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Performance- und Sicherheitstests. Performancetests bestimmen die Leistungsfähigkeit von Zellen und Batteriepacks, Sicherheitstests prüfen im Versagensfall, wie Crash, Feuer und schädlichen Umwelteinflüssen, das Verhalten der Batteriezellen und mögliche Auswirkungen. Ziel ist es, eine hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit technischer Lösungen für den Einsatz im Sinne der Elektro-Mobilität zu erreichen.

 

Sie forschen und entwickeln auch selbst: Wann wird die LION Smart GmbH ihren ersten serienreifen Akku auf den Markt bringen?

 

Wir sehen uns als Entwicklungs- und Forschungsdienstleister für die Elektromobilitätsbranche. Jedoch wollen wir keine eigene Batterie entwickeln. Die Entwicklung bezieht sich viel mehr auf Batteriesysteme. In diesen Systemen ist einiges mehr als nur eine Batterie verbaut, diese Bauteile managen den Batteriebetrieb und gewähren auch die sichere Verwendung der Energiespeicher. Bei der Auswahl der richtigen Akkus für den jeweiligen Anwendungsfall unterstützten wir Kunden mit unserer Erfahrung und einem weiten Netzwerk an Zulieferern. Bei Bedarf übernehmen wir auch den Aufbau erster Prototypen.

 

Testet die TÜV Süd Batterytesting GmbH alle Batterietypen oder liegt der Fokus klar auf der Lithium-Ionen-Speichertechnologie? Wird diese Batterietechnologie Ihrer Ansicht nach künftig auch die vorherrschende sein?

 

Die TÜV Süd Batterytesting GmbH testet alle Arten von Batteriechemie. Bisher geht der Trend jedoch klar in Richtung Lithium basierte Zellen.

 

Welche Länder sind derzeit besonders dominant in der Batterieherstellung? Welche Rolle wird Deutschland in diesem Markt spielen?

 

China und Japan spielen hier eine große Rolle. Es gibt zwar auch ein paar wenige deutsche Hersteller, diese produzieren aber bisher in vernachlässigbar kleiner Stückzahl. Eventuell lässt sich hier in den kommenden Jahren ein Sprung machen.

 

Welche Potenziale sehen Sie noch in der Akkuentwicklung? Welche Dimensionen erwarten Sie z.B. in der Preisreduktion und Erhöhung der Energiedichte?

 

Die Lithium Batterietechnologie, besonders im Großzellen Format ist noch sehr jung. Die Preise werden sich mit steigenden Produktionszahlen senken lassen. Bei der Energiedichte ist die Forschung schon relativ weit. Nun gilt es die Zellen zuverlässiger und sicherer zu machen. Aber auch hohe Lade- und Entladeströme bei geringerer Temperaturentwicklung sind ein Thema, bei dem noch große Fortschritte gemacht werden können. Insgesamt lassen sich einige Verbesserungen auch mit der Batteriepackgestaltung, wie zum Beispiel effizienten Kühlstrukturen und -systemen erreichen.

 

Die Bundesregierung hat erklärt, bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Wie realistisch ist dieses Ziel heute aus Ihrer Sicht?

 

Das ist eine schwierige Frage. Es ist auf jeden Fall ein sehr engagiertes Ziel und die Frage, ob es schaffbar ist, ist durchaus gerechtfertigt. Aber mit zu hoch gesteckten Zielen und der daraus resultierenden Motivation erreicht man am Ende doch mehr.

 

Eine persönliche Frage zum Schluss: Fahren Sie selbst ein Elektroauto?

 

Momentan noch nicht. Aber mein nächstes Auto wird sicher eines sein. Die meiste Zeit bin ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Gerade im städtischen Bereich sind hier ausschließlich elektrische Fahrzeuge zu finden. Die wenigen Male im Monat an denen ich ein Auto brauche, miete ich mir eins.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.lionsmart.de Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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