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Prinzip des Projektes "Second Life Batteries"
Robert Bosch GmbH

Prinzip des Projektes "Second Life Batteries"

Auch am Ende ihres Lebenszyklus im Elektrofahrzeug haben Lithium-Ionen-Akkus noch immer eine hohe Speicherkapazität. Damit sind sie weiter sehr wertvoll und lassen sich als stationäre Pufferspeicher noch über viele Jahre äußerst effizient nutzen.

Ein aktuelles Projekt von Bosch, der BMW Group und Vattenfall treibt diese Technologie nun weiter voran: Gebrauchte Batterien aus Elektrofahrzeugen werden in Hamburg zu einem großen Stromspeicher zusammengeschaltet (eMobilitätOnline berichtete). Dessen Energie steht binnen Sekunden zur Verfügung und unterstützt somit die Stabilität des Stromnetzes.

Die drei Partner sind von diesem Konzept überzeugt und haben deshalb die Allianz „Second Life Batteries“ gebildet. BMW liefert dafür Batterien aus seinen Elektrofahrzeugen ActiveE und i3. Vattenfall betreibt den großen Speicher für zehn Jahre auf seinem Gelände. Bosch integriert die Batterien und übernimmt die Systemsteuerung. Der Speicher wird Teil eines bereits existierenden Virtuellen Kraftwerks von Vattenfall. Darin können verschiedene kleine und dezentrale Stromerzeuger zusammengefasst werden, die nach außen aber als gemeinsames Kraftwerk vermarktet werden.

Einsatzgebiete und Geschäftsmodelle identifizieren

 

Ziel des Projektes ist es zahlreiche neue Erkenntnisse über mögliche Einsatzgebiete für solche Batterien, zu deren Alterungsverhalten und ihrer Speicherkapazität zu sammeln. Ein Steuerungsalgorithmus - von Bosch entwickelt - soll unter anderem für maximale Lebensdauer und Leistung sorgen.

„Das Projekt ist wichtig, weil es zwei strategisch bedeutende Ziele verbindet“, sagt Bosch-Chef Dr. Volkmar Denner, der auf die Zukunft des elektrischen Antriebs setzt. „Wir sehen in der Elektromobilität einen künftigen Massenmarkt, mit dem viele neue Geschäftsmodelle und Lösungen einhergehen“, ergänzt der Physiker. „Dazu gehören stationäre Stromspeicher, in denen sich gebrauchte Batterien sehr gut weiterverwenden lassen. Mit solchen dezentralen Speichern leisten wir einen wichtigen Beitrag zur sicheren Stromversorgung.“

Speicher sollen Schwankungen ausgleichen

 

Stromspeicher gelten als wichtiger Baustein der Energiewende. Sie können Solarstrom am Tag aufnehmen und nachts abgeben – oder Windstrom für die Flaute sichern. So helfen sie dabei, das oft schwankende Angebot der erneuerbaren Energien besser ins Stromnetz zu integrieren. Auch die Elektromobilität kann davon profitieren, etwa wenn die Fahrzeuge nachts mit Solarstrom geladen werden. Zudem kann ein Speicher seine Energie schnell abgeben, um damit Stromnetze zu stabilisieren – etwa als Teil eines sogenannten Virtuellen Kraftwerks.

Zwei Megawatt Leistung

 

Im Rahmen des Projekts wird derzeit in Hamburg ein Speicher mit einer Leistung von zwei Megawatt (MW) und einer installierten Kapazität von zwei Megawattstunden (MWh) geplant und gebaut. Die Energie soll im Regelenergiemarkt eingesetzt werden und kurzfristige Schwankungen im Stromnetz ausgleichen. Dafür werden mehr als 100 Fahrzeug-Batterien zusammengeschaltet. Der ganze Aufbau findet in einem eigenen kleinen Gebäude Platz. Rechnerisch ist die Leistung groß genug, um 30 Vier-Personen-Haushalte für sieben Tage mit Strom zu versorgen. Die Partner gehen davon aus, dass der Speicher bis Ende 2015 in Betrieb gehen wird.

 

Verantwortlich im S.d.TMG:

Robert Bosch GmbH
Thilo Resenhoeft
Postfach 10 60 50
D-70049 Stuttgart
Tel.: +49 711 811-7088
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http://www.bosch.de/

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