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Electrical Supersports Motorcycle – das E-Motorrad des Gauss Projekts ist ein Technologieträger, der die Grenzen des technisch Machbaren auslotet. Entwickelt wird das elektrisch angetriebene Sportmotorrad nicht von einem neuen Startup, sondern von einem interdisziplinären Forschungsteam an der Hochschule Darmstadt in Kooperation mit zahlreichen Unternehmen.

Hervorgegangen ist das Projekt aus der Diplomarbeit "Gauss-Concept“ von Marcel Attila Kiss aus dem Jahre 2010,  die neue Lösungsansätze für elektrisch angetriebene Einspurfahrzeuge entwickelte und in einem Gesamtkonzept, dem Gauss Concept Elektromotorrad, zusammengefasst hat.

Herzstück des Gauss-Projekts ist die Entwicklung des Super-Elektromotorrads, im Fokus der Forschungsarbeit des mittlerweile 40-köpfigen Teams, bestehend aus Studierenden der Fachbereiche Maschinenbau, Elektrotechnik, Wirtschaft und Design, steht neben innovativen Teiloptimierungen eine neuartige Energie-Rückgewinnungstechnologie, die eine Effizienzsteigerung auf bis zu 80 Prozent ermöglichen soll - aktuell branchenüblich sind rund 35 Prozent.

Ziel: Effiziente Energie-Rückgewinnungsanlage für den Rennsport

 

Das Forschungsziel des Gauss-Projekts ist die Entwicklung und Erprobung einer Energie-Rückgewinnungsanlage für den Rennsport. Während herkömmliche Fahrzeuge über mechanische Bremsen verfügen, die die Bewegungsenergie in nicht mehr nutzbare Wärme umwandeln, testen die Wissenschaftler beim Gauss-Motorrad einen anderen Weg: Über eine elektrische Vorderradbremse nimmt das E-Motorrad bei einem Bremsvorgang Bewegungsenergie auf und leitet diese zum Elektromotor.

Der E-Motor sitzt gewichtsoptimiert in der Fahrzeugmitte und arbeitet im Generatorbetrieb analog zu einem Fahrraddynamo, der die Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt. Die zurückgewonnene Energie kann die Akkus speisen und somit den Wirkungsgrad des elektrischen Sportmotorrads erhöhen – Ergebnis: eine höhere Reichweite und Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Batteriegröße und der damit einhergehenden Gewichtsersparnis.

Zudem wird an weiteren Optimierungen wie einem Heckabluftsystem oder einem Sport-ABS-System für Elektrofahrzeuge und einer Traktionskontrolle geforscht.

Gauss E-Motorrad: Schnell und effizient

 

Angetrieben wird das Gauss Elektromotorrad von einem nur 12 Kilogramm leichten, permanent erregten Synchronmotor, der 60 kW bei einem Drehmoment von 220Nm leistet. Der E-Motor wird hauptsächlich luftgekühlt und stammt aus dem Luftfahrtbereich. Am Bug sitzt ein Lufttrichter, der für Kühlung sorgen soll, und am Heck befindet sich ein Ablufttrichter, der wie ein Auspuff die warme Luft des Motors abführt. Das 152 Kilogramm schwere E-Motorrad ist mit einem 4,5 kWh-Akkupaket ausgestattet, das eine Reichweite von bis zu 140 Kilometern ermöglichen soll und schafft 220 km/h Spitze.

Noch bis zum 27. September kann man den Motorrad-Prototypen auf der IAA in Frankfurt besichtigen. Wer es nicht rechtzeitig nach Frankfurt schafft, dem gibt das folgende Video Einblicke in die Technik und Funktionsweise des Elektrozweirads.

 

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