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Raffinerien häufen meterhohe Mengen ungenutzten Schwefelabfalls an
The Library of Congress/Uni Hamburg

Raffinerien häufen meterhohe Mengen ungenutzten Schwefelabfalls an

Wie die Universität Hamburg in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gemacht hat, haben Wissenschaftler aus Hamburg, den USA und Südkorea einen neuen chemischen Prozess entdeckt, der gerade für die Elektromobilität von großer Bedeutung sein könnte. So ist es gelungen, aus elementarem Schwefel einen neuen Kunststoff herzustellen, dessen Eigenschaften ihn besonders für eine neue Generation von Lithium-Schwefel-Batterien prädestinieren. Aus dem neuen Kunststoff mit dem Namen „inverse-vulkanisierte Schwefelpolymere“ wurden bereits erfolgreich Lithium-Schwefel-Batterien konstruiert, die mindestens fünf mal leistungsfähiger sein sollen als die derzeit verwendeten Batterien.

Das als „Inverse Vulkanisation“ bezeichnete Herstellungsverfahren bringt Kautschuk durch die Zugabe von Schwefel und kleinen Mengen eines Additivs zur Reaktion, wodurch er beständiger wird. Durch die Verwendung des günstigen und in großen Mengen verfügbaren Schwefels soll es in großem Maßstab möglich sein, deutlich effizientere, leichtere und v.a. preiswertere Akkus für Elektrofahrzeuge herzustellen, erklärt Prof. Dr. Patrick Theato vom Fachbereich Chemie der Universität Hamburg.

 

Nutzen für Umwelt und Verbraucher

 

Ein weiterer Vorteil der Verwendung von elementarem Schwefel liegt auf der Hand: Es gibt ihn in rauen Mengen. Bei der Benzin-Raffination aus fossilen Brennstoffen entsteht elementarer Schwefel in riesigen Mengen als Abfallprodukt, wie Prof. Jeffrey Pyun von der Universität Arizona verdeutlicht: „Es gibt so viel davon, dass wir nicht wissen, was wir damit anfangen können“. Wenn für die nachhaltige Wende in der Mobilität große Mengen industrieller „Abfallprodukte“ nutzbar gemacht werden können, hat dies freilich einen doppelt positiven Effekt! In einer nächsten Phase erfolgt der Eigenschaftsvergleich mit gängigen Kunststoffen, eine Optimierung des Produktes sowie die Suche nach weiteren praktischen Anwendungsgebieten.

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