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J. Hammerschmidt | [CC BY-SA 3.0] |  via Wikimedia Commons

Welche Risiken können beim Ladevorgang von Elektroautos auftreten und wie kann man diese vermeiden? Dieser Frage ist der SGS-TÜV im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) nachgegangen. Das Forschungsprojekt soll dazu beitragen, Ladeverfahren sicherer zu gestalten und damit einen Beitrag zum Durchbruch der Elektromobilität leisten.

Mehr als 50 Situationen wurden von dem Prüfunternehmen unter die Lupe genommen. Die Grundlage der SGS-TÜV Saar Untersuchung bildete dabei die DIN EN ISO 12100, die 10 Gefahrengruppen definiert, die bei der Sicherheitsbewertung von Maschinen zu überprüfen sind. 

Größte Gefahr sind schlecht isolierte Kabel

 

Die rund 50 Situationen, in denen sich die Ladesysteme bewähren mussten,  ergeben sich aus den 4 grundsätzlichen Ladebetriebsarten für Elektroautos: an der Steckdose mit einem normalen Stromkabel; an der Steckdose mit einem speziell gesicherten Kabel (die meistverbreitete Betriebsart); an Gleichstromladesäulen oder an fest installierten Ladestationen, die mit ein- bzw. dreiphasigem Wechselstrom betrieben werden.

Dabei haben elektrische und ergonomische Gefährdungen sowie Risiken durch elektromagnetische Strahlung die größte Relevanz für das Laden von Elektroautos, so der SGS-TÜV Saar Bericht. Das größte Risiko geht von schlecht isolierten Kabeln aus, entsprechend droht den Emobilisten die größte Gefahr bei der Ladevariante, die ein Standard-Stromkabel an der heimischen Steckdose nutzt – ist die Isolierung des Kabels beschädigt, kann es zu Stromschlägen und Kabelbränden kommen.

Ladekabel regelmäßig überprüfen

 

Zwar kann ein Fehlerstromschutzschalter in der Hauselektrik dieses Problem verhindern, diese Schutzvorrichtung ist allerdings erst bei Neubauten ab dem Jahr 2007 Pflicht. Daher empfiehlt der Bericht, die Nutzung spezieller Kabel gesetzlich vorzuschreiben, die bei Unfällen infolge einer beschädigten Isolierung sofort die Stromzufuhr selbstständig unterbrechen. Zuem sollten alle Kabel regelmäßig überprüft werden.

Die elektromagnetischen Felder, die bei der Schnellaufladung an öffentlichen Stationen entstehen, seien dagegen – zumindest aktuell – unproblematisch. Bei heutigem Stand der Technik bleiben sie noch unterhalb des Strahlungsniveaus, ab dem bspw. Herzschrittmacher gestört werden. Jedoch sei davon auszugehen, dass mit dem technologische Fortschritt, der eine erhöhte Stromübertragung mit sich bringe, der Grenzwert von 10 Mikrotesla überschritten werde - was zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen notwendig mache.

Diese und weitere Sicherheitsrisiken, die bspw. durch unsachgemäße Handhabung entstehen, sind im Gesamtbericht "Sicherheitsaspekte beim Laden von Elektrofahrzeugen" (kostenfreier Download) beschrieben.

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