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Der Typ-2 Stecker in verschiedenen Farbausführungen
Bals Elektrotechnik GmbH & Co. KG

Der Typ-2 Stecker in verschiedenen Farbausführungen

Vom 11. – 13. Januar 2017 fand im Messezentrum Nürnberg die Regionalmesse für Elektro- und Energietechnik, die eltec 2017 statt. Wir – von eMobilitätOnline – haben die eltec besucht und berichten in unserer Mini-Serie in diesem Teil über die Firmen Bals Elektrotechnik und den Energieversorger E.ON, welcher sein Engagement in der Elektromobilität momentan massiv ausweitet.

7. Boxenstopp -  Bals Elektrotechnik GmbH & Co. KG

Der nächste „Boxenstopp“ führte uns zur Firma „Bals“, ein Spezialist für Industriesteckvorrichtungen und Verteiler nach IEC 60309. IEC 60309 ist ein internationaler Standard für „Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendungen“. Mit Innovationskraft und teils patentierten Entwicklungen setzt das mittelständische Familienunternehmen neue Standards, immer mit der gleichbleibend und sprichwörtlich hohen Bals-Qualität.

Im Bereich Elektromobilität ist Bals einer der weltweit führenden Anbieter von Systemkomponenten – der Exportanteil liegt bei über 50 Prozent, geliefert wird in mehr als 80 Ländern. Zahlreiche Hersteller von Ladesäulen, Energieversorgungsunternehmen, Stadtwerke und Facility Management-Unternehmen setzen die eMobility-Komponenten von Bals weltweit ein.

Bals hat sich schon sehr früh im Bereich Elektromobilität positioniert und zählt dort zu den Vorreitern: Als Spezialist für Verbindungstechnik und einem umfassenden Sortiment an Systemkomponenten ist Bals einer von nur wenigen Anbietern, die Stecker und Systeme sowohl gemäß Typ 1 als auch Typ 2 anbieten.
Die Frage von Bals an die an der E-Mobilitäts-Rallye teilnehmenden Messebesucher bezog sich auf die größten Unterschiede zwischen den beiden Ladesystemen Typ 1 und Typ 2.

Typ 1-Stecker: einphasiger Stecker, mit Ladeleistungen bis zu 7,4 kW (230 V, 32 A). In Europa eher unüblich, weshalb es kaum Ladesäulen mit fest angebrachtem Typ 1-Ladekabel gibt. Entspricht dem in Japan und den USA entwickelten Standard.

Typ 2-Stecker: ein- oder dreiphasiger Stecker, im europäischen Raum am weitesten verbreitet und als Standard festgelegt. Der Ladestecker ist sowohl für Einphasenstrom mit 230 V als auch für Drehstrom mit 400 V ausgelegt. Die Ladeströme reichen von 10 bis 63A und sind geeignet für einphasige bis dreiphasige Anschlüsse. Im privaten Raum sind Ladeleistungen bis 22 kW (400 V, 32 A) üblich, an öffentlichen Ladesäulen sind es derzeit bis zu 43 kW (400 V, 63 A). Die meisten öffentlichen Ladestationen sind mit einer Typ 2-Steckdose (7-polige Steckvorrichtung) ausgestattet.

Die Ladestecker und Ladekupplungen sind in verschiedenen Farben erhältlich (blau, orange, rot, gelb, grün). Die Steckvorrichtungen überzeugen vor allem durch ihr außergewöhnliches ergonomisches Design und das sowohl bei Typ 1 als auch bei den Typ 2 Geräten. Ebenso ist eine Auslieferung mit Kundenbranding möglich.

E-PowerGum heißt die mobile Ladestation von Bals, die an jeder handelsüblichen 16A oder 32A 400V CEE Steckdose angeschlossen werden kann. Damit bringt Bals die Elektromobilität dahin wo sie benötigt wird. Die Ausstattung der mobilen Ladestationen ist identisch mit den fest installierten Varianten.
Zusammen mit der Firma Lapp Kabel bildet Bals eine enge Kooperation und Systempartnerschaft. Dadurch sind beide Unternehmen in der Lage, Herstellern von Ladesäulen oder auch der Automobilindustrie Gesamtlösungen aus einer Hand zu offerieren.

8. Boxenstopp - E.ON

Die letzte Station unseres Besuchs auf der eltec 2017 führte uns zum Stand des Landesinnungsverbandes für das Bayerische Elektrohandwerk. Eine Frage im Rahmen der E-Mobilitäts-Rallye war hier zwar nicht mehr zu beantworten, dennoch war auch auf diesem Messestand die typische eltec-E-Rallye-Flagge zu sehen. Dort angekommen, lud uns ein E.ON-Mitarbeiter freundlich zum Probesitzen in einen BMW i8 ein und erklärte uns die E.ON E-Mobility Ladelösungen.

Bereits im Juli 2009 startete E.ON das Projekt „Elektromobilität in München“, eines der ersten großen Demonstrationsvorhaben in Deutschland. Anfang 2011 brachten die Projektpartner Audi, E.ON, Stadtwerke München und die Technische Universität München 20 Audi A1 e-tron auf die Straße und errichteten rund 200 neue Ladestationen. Auch auf internationaler Ebene war E.ON an Elektromobilitäts-Projekten bereits beteiligt, so z.B. in Spanien, Großbritannien, Schweden, der Tschechischen Republik und Dänemark. In Kopenhagen bietet das Unternehmen an mehr als 1.600 Ladestationen nicht nur 100 Prozent nachhaltige Energie, sondern auch eine bequeme Abrechnung und weitere Services.

Aktuell treibt E.ON seine Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität stark voran und hat dafür gerade einen eigenen Geschäftsbereich aufgebaut. Das Unternehmen bietet unter anderem einen Rundumservice für Ladestationen: von der Produkt- und Fördermittelberatung über Aufbau, Anschluss und Inbetriebnahme von Ladestationen bis zur Versorgung mit 100% zertifizierten Ökostrom, Abrechnung und Wartung. Gewerbliche wie Privatkunden können aber auch einzelne Komponenten wie beispielsweise die Belieferung einer bestehenden Ladeinfrastrukur mit Strom in Anspruch nehmen. Innovative und kostengünstige Lösungen für Kommunen wie die neue Bildschirm-Ladesäule runden das Angebotsportfolio ab. Die regionalen Energieversorgungsunternehmen Avacon, Bayernwerk, e.dis und Hansewerk (alle Gesellschaften der E.ON Gruppe) bieten zudem maßgeschneiderte regionale E-Mobility-Lösungspakete, -Services und -Beratungsleistungen speziell für Kommunen und Städte.

Zusammengefasst bietet E.ON E-Mobility folgende Lösungen:

Ladestationen: von Angeboten für Privatkunden wie beispielsweise die BasisBox in verschiedenen Ausstattungen bis zur Bildschirm-Ladestation für Kommunen und Unternehmen. Alle Informationen bekommen Interessenten unter einer extra eingerichteten neuen E.ON E-Mobility-Hotline.

Installation: ein bundesweites Netz an professionellen Fachleuten, die für eine zuverlässige Installation der Ladestationen sorgen

Belieferung: Versorgung von Ladestationen mit 100% zertifizertem Ökostrom

Services: Beratung zu Produkten und Fördermitteln, Wartung, Störungsnotdienst, auf Wunsch Betrieb der Ladeinfrastruktur für gewerbliche Kunden

Bisher in dieser Reihe erschienen:

Teil 1 ABL und OBO Bettermann

Teil 2 GSAB und Hager

Teil 3 Doepke Schaltgeräte und Walther Werke

Autor: Wolfgang Gaudian

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