Das umstrittene Verbot der Mitnahme von E-Bikes und Pedelecs sowie übergroßer Fahrräder, wie z.B. Tandems, in Bus und Bahn des nordrhein-westfälischen Nahverkehrs wird aufgehoben: Ab 1. April dürfen wieder Fahrräder mit elektrischer Tretunterstütung bzw. elektrischem Antrieb mitgenommen werden. Diese Regelung wurde erst zum 1. Januar 2013 eingeführt und ist auf breites Unverständnis gestoßen. So war es für viele Menschen nicht nachvollziehbar, warum ein Pedelec, das i.d.R. nicht größer ist als ein "normales" Fahrrad von der Beförderung ausgeschlossen sein sollte – bezog sich die Begründung doch neben dem Hilfsmotor auf sperrige Güter.
Und Pedelec-Motor und -Akku können schließlich nicht mit einem Motor und Antriebssystem konventioneller, zweirädriger Kraftfahrzeuge wie Mofas verglichen werden, was z.B. die Brandgefahr angeht. Desweiteren wurde auch beanstandet, dass die durch den Boom der Elektrofahrräder geänderte Mobilität – und nicht zuletzt die Mobilitätschancen älterer Menschen – eine nicht wünschenswerte Einschränkung erfahren – schließlich stellen Pedelecs und E-Bikes sinnvolle Ergänzungen zum Öffentlichen Personennahverkehrs dar. Wie auch immer: Die Verantworlichen haben reagiert und diese Schranke soll in Kürze fallen.
Ausgehandelt wurde die Entscheidung vom NRW-Verkehrsministerium unter Beteiligung der Verkehrsverbünde sowie von Fahrrad-, Behinderten- und Fahrgastverbänden. "Wir freuen uns, dass wir zusammen mit den verschiedenen Interessenvertretern eine tragfähige Lösung gefunden haben", zitiert das Nachrichtenportal RP Online den Leiter des Kompetenzcenters Marketing NRW, Klaus Vollmer. Die Mitnahme eines Pedelecs oder E-Bikes werde genauso viel kosten wie die eines konventionellen Fahrrads.
Aber: Einen Rechtsanspruch auf die Mitnahme gebe es nicht und Kinderwagen sowie Menschen mit Behinderung haben bei eingeschränkten Platzverhältnissen stets Vorrang.
