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Metalle, die für die Herstellung von Lithium-Ionen Batterien benötigt werden, sind lediglich in einigen wenigen Ländern zu finden.
Qurren (Own work) | [CC BY-SA 3.0] |  via Wikimedia Commons.

Metalle, die für die Herstellung von Lithium-Ionen Batterien benötigt werden, sind lediglich in einigen wenigen Ländern zu finden.

Bereits in wenigen Jahren soll der Verbrennungsmotor der Vergangenheit angehören. Die Vorteile liegen auf der Hand: Saubere Innenstädte ohne schmutzige Abgase, geringe Lärmbelastung und keine Bindung mehr an fossile Brennstoffe. Allerdings befürchten Experten, dass Deutschland beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge in große Abhängigkeit von externen Zulieferern der Rohstoffe geraten könnte. Zudem seien bei Lithium, Kobalt, Grafit oder Mangan Engpässe möglich, warnt unter anderem der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

Der Bedarf an den benötigten Rohstoffen, die in Deutschland kaum vorkommen und importiert werden müssen, wachse schneller als die Kapazitäten bei der Förderung. Ohne eine ausreichende Versorgung werde es keine Entwicklung von "Zukunftstechnologien 'Made in Germany' geben", so Matthias Wachter, Abteilungsleiter Sicherheit und Rohstoffe beim BDI, in der Welt. Die Anbieter können aktuell die steigende Nachfrage kaum erfüllen und Deutschland ist dabei vollständig auf Importe angewiesen. Da sich das Angebot auf einige wenige Regionen und Hersteller konzentriert, können die Minenbetreiber außerdem die Preise bestimmen.

Nach Aussage der Deutschen Rohstoffagentur (Dera) verfügt die Demokratische Republik Kongo über knapp 60 Prozent der weltweit benötigten Kobaltvorkommen, etwa 70 Prozent des verwendeten Grafits ist in China zu finden. Die Förderung von Lithium erfolgt vor allem in Australien, Chile sowie Argentinien. Bolivien verfügt zwar über die größten Lithiumvorkommen aller Länder, hat allerdings noch nicht mit der Förderung im großen Maßstab begonnen. Nach einer Studie der Dera werden von 53 mineralischen Rohstoffen lediglich zwölf mit "geringen Beschaffungsrisiken" eingestuft. Der größte Teil werde entweder nur durch eine geringe Anzahl von Herstellern vertrieben oder in Staaten mit erhöhten politischen Risiken gefördert. Von den Rohstoffen gebe es zwar weltweit große Vorkommen, allerdings seien bisher nur wenige Länder zu einem Abbau bereit, da dies auch mit hohen Umweltbelastungen verbunden sei, so Dera.

Metalle wie Kobalt werden bereits in wenigen Jahren deutlich stärker als bisher nachgefragt sein. Nach Angaben der Zeit soll der Bedarf im Jahr 2025 bei etwa 155.000 Tonnen jährlich liegen - die aktuelle Jahresproduktion liegt bei lediglich 130.000 Tonnen. Trotz größter Kobaltvorkommen gilt die DR Kongo als eines der ärmsten Länder des Planeten. Im Bergbau, bei dem oftmals auch Kinder ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, ergeben sich erhebliche Belastungen für die Umwelt.

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