Bewertung: 0 / 5

Prof.  Henning Kagermann, Vorsitzender des Lenkungskreises der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE)
RudolfSimon | [CC BY-SA 3.0] |  via Wikimedia Commons

Prof. Henning Kagermann, Vorsitzender des Lenkungskreises der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE)

Gestern hat Prof.  Henning Kagermann, Vorsitzender des Lenkungskreises der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), Bundeskanzlerin Angela Merkel den Fortschrittsbericht 2014 der NPE übergeben. Der Bericht markiert das Ende der sog. Marktvorbereitungsphase (2010-2014) und läutet die nächste Phase des Markthochlaufs (2015-2017) ein. Das Expertengremium formuliert in dem Fortschrittsbericht 2014, dass Deutschland auf einem guten Weg sei, sich zu einem internationalen Leitanbieter für Elektromobilität zu entwickeln.

Demnach habe sich die bisherige Strategie der Bundesregierung, sich in der Marktvorbereitungsphase auf die Förderung von Forschung und Entwicklung, auf Normung und Standardisierung sowie auf Bildung und Qualifizierung zu konzentrieren, bewährt...

 

Eine halbe Millionen Elektroautos bis 2020

 

...was nicht unbedingt für die Maßnahmen gelte, das erklärte Ziel von 1 Millionen Elektroautos bis 2020 zu erreichen. In dem Fortschrittsbericht 2014 der NPE heißt es (S. 43): "Nach heutigem Erkenntnisstand und Prognosen werden 2020 etwa eine halbe Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein. Die gesetzten Ziele bleiben weiterhin erreichbar. Um das Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen zu erreichen, müssen nach Auffassung der NPE die Rahmenbedingungen angepasst werden. Neben der Einführung einer Sonder-AfA für gewerbliche Nutzer und dem Abbau von Alltagshürden, wie beim Laden am Arbeitsplatz, empfiehlt die NPE den Aufbau von etwa 70.000 öffentlich zugänglichen AC-Ladepunkten und 7.100 öffentlich zugänglichen DC-Ladepunkten bis 2020. Darüber hinaus bedarf es nach Auffassung der NPE weiterer F & E-Anstrengungen, um das Ziel der Leitanbieterschaft zu erreichen."

Von staatlichen Kaufzuschüssen für Privatpersonen ist weiterhin nicht die Rede. Zudem geht die NPE – entgegen früherer Annahmen - davon aus, dass sich der Markt Richtung Plug-in-Hybride und Range-Extender verlagere: 2020 sollen sie rund drei Viertel der Elektroautos ausmachen.

 

Die Bundesregierung werde die NPE-Empfehlungen prüfen

 

Die Bundesregierung erklärte, dass sie die Empfehlungen der NPE prüfen werde sowie die Marktentwicklung beobachten und mit weiteren politischen Rahmenbedingungen begleiten werde. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, fordert nun eine Produktion im industriellen Maßstab, Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel wünscht sich zudem eine heimische Batteriezellproduktion – 2015 wird der bisher einzige Produktionsstandort für Batteriezellen für Elektroautos in Deutschland geschlossen (eMobilitätOnline berichtete). Verkehrsminister Alexander Dobrindt verweist auf die zunehmende Anzahl deutscher Elektroauto-Modelle sowie das Bestreben, Deutschland mit einem Grundversorgungsnetz an Schnellladestationen auszustatten – 400 Schnelllader sollen an den Autobahnen zwischen Nordsee und Zugspitze entstehen. Für Sommer 2015 kündigt die Bundesregierung eine Nationale Konferenz zur Elektromobilität in Berlin an.

Relevante Anbieter

Newsletter