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GoBike

Pedelecs und E-Bikes boomen – aber E-Bike-Sharing ist kein Selbstläufer, wie ein Blick nach Kopenhagen zeigt. Eigentlich halten die skandinavischen Länder im Elektromobilitätsdiskurs stets als Positivbeispiele her. Das rund 12 Millionen Euro schwere E-Bike-Sharingprojekt Gobike zählt offensichtlich nicht dazu.

2013 ambitioniert gestartet und 2014 mit dem E-Bike-Award ausgezeichnet, ist der Elektrorad-Verleih in der dänischen Hauptstadt in der Krise – bzw. hat die hohen Erwartungen bis heute nicht erfüllt.

In der selbsternannten Fahrradhauptstadt Europas sollte das zum offiziellen Radverleihsystem erkorene Gobike-Projekt eine Erweiterung der öffentlichen Verkehrsmittel vor allem für Einheimische darstellen. Die aber verfügen in der Regel bereits über ein Fahrrad und sehen offensichtlich im überwiegend flachen Kopenhagen keine Notwendigkeit einer elektrischen Tretunterstützung.

Daher wird das E-Bike-Sharing vor allem von Touristen genutzt, aber das auch nicht in befriedigendem Maße. Zu kompliziert, zu teuer, zu schwer – so lautet die Einschätzung der Kritiker. Mehr als  drei Euro kostet die Stunde, Tagestickets sind nicht erhältlich.

Die technisch hochgerüsteten, 33 Kilogramm schweren Pedelecs, die sich über ein integriertes Tablet bedienen lassen und über dicke, unplattbare Reifen verfügen, müssen mit Kreditkarte an, so Kritiker, unzureichend gekennzeichneten Stationen ausgelöst werden. Womöglich ist es ein Zuviel an technischer Innovation, wenn es in den meisten Fällen einfach nur darum geht, schnell und einfach ein Fahrrad auszuleihen...

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