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Daimler

Nach knapp einjähriger Bauphase geht im westfälischen Lünen der größte 2nd-Use-Batteriespeicher der Welt ans Netz. In dem 13 MWh-Speicher werden insgesamt 1.000 Batteriesysteme aus smart fortwo electric drive Fahrzeugen der 2. Generation gebündelt. Noch im Verlauf dieses Jahres soll der Megaspeicher seine volle Kapazität dem deutschen Energiemarkt zur Verfügung stellen.

Der geringe Kapazitätsverlust, der den Einsatz des Akkus in einem Elektroauto oder Plug-in-Hybrid beendet, spielt im stationären Betriebnur eine untergeordnete Rolle – die Batterien bleiben also voll einsatzfähig. So soll für schätzungsweise mindestens 10 weitere Jahre ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Bereich möglich sein. Die Weiterverwendung der Module aus Elektroautos in einem Batteriespeicher verdoppelt deren wirtschaftlichen Nutzen und steigert deren Umweltbilanz.

Projekt soll gesamte Wertschöpfungs- und Verwertungskette eines Akkus abbilden

 

Der 2nd-Use-Batteriespeicher ist aus einem Joint-Venture der Daimler AG, The Mobility House AG und GETEC hervorgegangen. Die Partnerunternehmen wollen die gesamte Batterie-Wertschöpfungs- und Verwertungskette abdecken: Von der Herstellung und Aufbereitung der Batteriesysteme bei der Daimler-Tochter ACCUMOTIVE, dem entsprechenden Elektrofahrzeug-Angebot der Daimler AG, über die Installation und Vermarktung des stationären Batteriespeichers an den Energiemärkten durch The Mobility House und GETEC bis hin zum Recycling der Batteriesysteme am Ende ihres Lebenszyklus und der Rückführung der wertvollen Rohstoffe in den Produktionskreislauf, was vom Projektpartner REMONDIS übernommen wird.

Abruf, Speicherung wie Einspeisung der Leistungen soll voll automatisch nach Zuschlag in den wöchentlichen Auktionen der Netzbetreiber für Primärregelleistung erfolgen. Leistungsfähige Batteriespeicher gelten angesichts der zunehmenden Einspeisung von Strom aus fluktuierenden Erneuerbaren Energien, wie aus Windkraftanlagen oder Solarkraftwerken, als Schlüssel zur Stabilisierung der Stromnetze. Bis zum Jahr 2025 sollen laut Energie- und Wirtschaftsministerium 40 bis 45 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien produziert werden, bis zum Jahr 2035 sollen es 55 bis 60 Prozent sein. 

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