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2012 auf den deutschen Markt gekommen: Der neue Nissan Leaf
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2012 auf den deutschen Markt gekommen: Der neue Nissan Leaf

Die Elektromobilität ist auf dem Vormarsch, wenn auch langsamer als von vielen erhofft. Dass sich die Energiewende vor allem auch in neuen, nachhaltigen Verkehrs- und Mobilitätskonzepten niederschlagen muss, daran besteht kein Zweifel. Dennoch werden Elektrofahrzeuge, allen voran Elektroautos, von den Menschen nur zögernd und mit einer gehörigen Portion Skepsis angenommen, die meisten nehmen eine abwartende Haltung ein – dies gilt entsprechend auch für viele Autohersteller.

Noch immer existieren zu viele empfundene Unsicherheiten, die die Reichweite, die Alltagstauglichkeit und die Störanfälligkeit von Elektroautos betreffen. Zudem stellt der nach wie vor hohe Anschaffungspreis für Elektroautos, v.a. bedingt durch die teuren Akkus, eine Hürde für die Kaufentscheidung dar. Bis November wurden dieses Jahr nur rund 2.800 Elektroautos neu zugelassen, insgesamt ist die Zahl der Elektroautos in Deutschland damit auf gerade einmal 6.000 Fahrzeuge angewachsen – bei über 40 Millionen PKW, die auf deutschen Straßen unterwegs sind, eine verschwindend geringe Zahl. Und tatsächlich gab es 2012 auch einige Negativschlagzeilen: Der verheerende Unfall in China im Mai 2012, bei dem ein Elektroauto des chinesischen Elektroauto- und Batterieherstellers BYD ausbrannte und drei Menschen ihr Leben verloren, sorgte weltweit für Diskussionen über die Sicherheit von Elektroautos – auch wenn sich später herausstellte, dass die Akkus wahrscheinlich nicht für das Feuer verantwortlich waren. Zudem sind einige Elektroautohersteller und Infrastrukturanbieter wie z.B. Fisker und Better Place medienwirksam über ihre zu hoch gesteckten Ziele gestolpert und in ernsthafte Probleme geraten.

 

Grundsteine für die Zukunft der Elektromobilität setzen

 

Aber kann man tatsächlich erwarten, dass sich jahrzehntelang gewachsene Verkehrsstrukturen und Mobilitätsgewohnheiten in kürzester Zeit revolutionieren? Ob das formulierte Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Millionen Elektrofahrzeuge auf die deutschen Straßen zu bringen, erreicht wird oder nicht: Geben wir der Elektromobilität die nötige Zeit, um sich solide zu entwickeln und die Gunst und das Vertrauen der Autofahrerinnen und Autofahrer zu gewinnen. Elektrofahrzeuge werden durch ihre zahlreichen Vorteile für Mensch und Umwelt (sofern es gelingt, ein nachhaltiges und belastbares Energiekonzept zu realisieren) zu überzeugen wissen! Als kleiner Anreiz wurde in diesem Jahr beschlossen, die bestehenden Steuervergünstigungen für Elektroautos auszuweiten, Fahrzeuge, die zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2015 zugelassen worden sind bzw. werden, sind künftig für 10 Jahre von der KFZ-Steuer ausgenommen, danach soll wieder die vorherige 5-Jahres-Regelung gelten – die von der Automobilindustrie geforderten Kaufprämien, wie sie bereits in vielen Ländern bestehen, lehnt die Politik nach wie vor ab.

 

Elektromobilität: Forschung läuft auf Hochtouren

 

Die Erforschung, Entwicklung und Verbesserung tragfähiger elektromobiler Konzepte ist bundesweit in vollem Gange: Experten prognostizieren für die nahe Zukunft leistungsfähigere und günstigere Lithium-Ionen-Akkus sowie eine nutzerfreundliche Infrastruktur. Im McKinsey-Elektromobilitätsindex hat sich Deutschland gegenüber 2010 von 1,3 Punkten auf 2,0 Punkte verbessert (auf einer Skala von 0 bis 5) und somit sogar China überholt, das derzeit bei 1,5 Punkten eingestuft wird. Immer mehr große Elektromobilitäts-Kongresse haben sich mittlerweile als feste Institution etabliert (wir berichten regelmäßig darüber) und verdeutlichen die intensiven, branchenübergreifenden Bemühungen der relevanten Akteure, um der Elektromobilität zu ihrem verdienten Durchbruch zu verhelfen. Aber auch unter Kennern der Automobilbranche gibt es einige Zweifel, die nicht so recht an den baldigen Erfolg der Elektrofahrzeuge glauben können: Demnach wird das reine Elektroauto kommen und zum festen Bestandteil auf den Straßen werden, aber dennoch zahlenmäßig keine bedeutende Rolle spielen. Entsprechend sehen einige Experten mehr Potential in Plug-in-Hybridfahrzeugen, die beim Antrieb sowohl auf konventionelle Kraftstoffe wie auf elektrischen Strom zurückgreifen.

 

Elektroauto-Neuerscheinungen 2012

 

Die Elektroauto-Modellpalette wächst, auch in diesem Jahr sind wieder einige Fahrzeuge neu auf den deutschen Markt gekommen. Einige der bekanntesten möchten wir Ihnen hier noch einmal kurz vorstellen:

 

Smart ED: Seit Mitte 2012 gibt es den bekannten Kleinwagen als Smart electric drive serienmäßig als Coupé und Cabrio mit elektrischem Antrieb.

Mehr Infos gibt's hier.

 

Renault Twizy: Seit dem Frühjar 2012 ist dieses offiziell als Quad eingestufte zweisitzige Stadtflitzer auch auf dem deutschen Markt erhältlich und wird vergleichweise erfolgreich angenommen.

Mehr Infos gibt's hier.

 

Nissan Leaf: In der Kompaktklasse bewegt sich der neue Nissan Leaf, der zur Reichweitenerhöhung mit einem regenerativenn Bremssystem ausgestattet ist.

Mehr Infos gibt's hier.

 

Renault Fluence Z.E.: Mit dem Fluence Z.E. hat Renault kürzlich einen Mittelklassewagen mit reinem Elektroantrieb auf den Markt gebracht und somit gezeigt, dass sich Elektromobilität im Alltag keineswegs nur auf die Kompaktklasse beschränken muss.

Mehr Infos gibt's hier.

Auch im kommenden Jahr erwarten uns einige interessante Marktzugänge, wie z.B. das elegante Oberklassefahrzeug Model S von Tesla und der Ford Focus Electric – wir dürfen gespannt sein.

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