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Eine Wasserstofftankstelle von Linde in Berlin
Coenen | [CC BY-SA 3.0] |  via Wikimedia

Eine Wasserstofftankstelle von Linde in Berlin

Im Gegensatz zu Autos mit batterieelektrischen Antrieben stellen Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzelle noch eine Zukunftstechnologie dar. An dieser Antriebsvariante wird noch viel geforscht, um sie kostengünstig und alltagstauglich zu gestalten. Einige Hersteller haben aber bereits Brennstoffzellenfahrzeuge für das Jahr 2015 angekündigt, der Hyndai ix35 Fuel Cell ist sogar schon seit diesem Sommer auf nordeuropäischen Straßen unterwegs, wenn auch nur in kleiner Stückzahl und ausschließlich als Leasing-Variante für öffentliche Einrichtungen und Flottenkunden. Auch Mercedes Benz unterhält mit der F-Cell B-Klasse eine weit vorangetriebene Brennstoffzellen-Studie.

Die "H2 Mobility"-Initiative hat nun angekündigt, ein landesweites Wasserstoff-Tankstellennetz aufzubauen, um die notwendigen Voraussetzungen für den Markterfolg von Brennstoffzellenfahrzeugen zu schaffen. Hinter diesem Projekt stecken die großen Unternehmen Air Liquide, Daimler, Linde, OMV, Shell und Total. Aktuell existieren lediglich 15 öffentliche H2-Tankstellen in Deutschland, bis zum Jahr 2023 soll nun die Wasserstoff-Infrastruktur auf 400 Stationen anwachsen, 100 davon sollen bereits in den nächsten vier Jahren errichtet werden.

 

Ziel: Alltagstaugliche Wasserstoff-Versorgung in Ballungsgebieten und im ländlichen Raum

 

Der Plan sieht vor, zwischen Ballungsgebieten mindestens alle 90 Autobahn-Kilometer eine H2-Tankstelle zu installieren. In den Metropolregionen sollen jeweils mindestens 10 Versorgungsstationen zur Verfügung stehen. Die "H2 Mobility"-Initiative rechnet für dieses große Infrastrukturprojekt mit Investitionen in Höhe von rund 350 Millionen Euro. Neben der Errichtung einer bundesweiten Infrastruktur, die ausdrücklich auch die ländlichen Räume mitberücksichtigen soll, wurden Grundsätze über die Beschaffung und den Vertrieb des benötigten Wasserstoffes gefasst sowie ein "Unterstützungsappell" an die Bundesregierung gerichtet.

Prof. Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, fasst das ambitionierte Projekt zusammen: "Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum. Aber Tankstellen für diesen umweltfreundlichen Kraftstoff sind noch selten. Das will die "H2 Mobility"-Initiative ändern: Bis 2023 soll es in Deutschland mehr Wasserstofftankstellen geben als heute konventionelle Tankstellen an Autobahnen. Damit schaffen wir für die alltagstaugliche Brennstoffzellen-Technik Schritt für Schritt eine flächendeckende Infrastruktur."

 

eMobilitätOnline-Tipp: Alle, die noch keine Vorstellung von der Funktionsweise und vom Aufbau eines Elektrofahrzeugs mit Brennstoffzelle haben, finden auf der Seite des Forschungsprojekts "UMBReLA" eine kurze und verständliche Darstellung.

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