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e-WOLF, e-1 Extremsportwagen mit Elektromotor
treeday77 | [CC BY 2.0] |  via Flickr

e-WOLF, e-1 Extremsportwagen mit Elektromotor

Elektroautos treffen den Nerv der Zeit und liegen heutzutage voll im Trend. Doch die wenigsten kennen die weit zurückreichende Geschichte der E-Autos, die noch vor der Mitte des 19. Jahrhunderts ihren Anfang nahm. Dieser Artikel beleuchtet, warum die 1830er sowie die Jahre 1881 und 1911 in der Geschichte des Elektroautos besondere Bedeutung haben.

Die 1830er als Ausgangspunkt für die Elektromobilität

Wie der Online-Automarkt Autoscout24 auf seiner Homepage schreibt, fiel der Startschuss für die spätere Erfolgsgeschichte von Elektroautos bereits Mitte der 1830er-Jahre durch die Entwicklung eines praxistauglichen Elektromotors. Daran waren prominente Ingenieure wie Werner von Siemens, Hermann Jacobi und Thomas Davenport maßgeblich beteiligt. Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Elektromobilität war dann die Fortentwicklung des Bleiakkumulators durch den französischen Physiker Gaston Planté im Jahr 1859, sein Akku-Prinzip findet auch heute noch Anwendung. Bis die beiden Elemente Elektromotor und Bleiakku zusammenfanden und sich das erste Mal als Dream Team beweisen konnten, vergingen jedoch weitere 22 Jahre.

1881: Die Präsentation des ersten Elektrofahrzeugs der Welt

Erst 1881 präsentierte Gustave Trouvé mit dem Trouvé Tricycle das erste Elektrofahrzeug der Welt, das Plantés Akku in größerer Zahl nutzte und immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von 12 km/h erreichte – dies entsprach der Geschwindigkeit einer Pferdekutsche, die bis dato das gängige Verkehrsmittel gewesen war (und dies auch noch für eine Weile blieb). Von diesem Zeitpunkt an wurde die Elektromobilität stetig weiterentwickelt. Bedeutsame Persönlichkeiten in diesem Prozess waren die englischen Professoren William E. Ayrton und John Perry, deren Fahrzeug wie das von Trouvé drei Räder hatte, aber es immerhin schon auf eine Spitzengeschwindigkeit von 14 km/h und eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern brachte. Einen wortwörtlichen Quantensprung schaffte schließlich Camille Jenatz, der einen E-Rennwagen baute, den Jamais Contente (auf Deutsch: "niemals zufrieden"). 1899 stellte Jenatz mit seinem Gefährt einen damals bahnbrechenden Rekord auf: Der Rennwagen erreichte eine stolze Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h.

Der Aufschwung der Elektroautos hielt nur bis 1911

Um 1900 schienen sich "Stromer" zeitweise gegenüber "Benzinern" durchzusetzen, in vielen Städten existierten engmaschige Netze an öffentlichen Ladestationen und auch die Feuerwehr fuhr mit E-Fahrzeugen. 1907 präsentierte sogar der deutsche Kaiser Wilhelm drei elektrisch betriebene "Mercedes Electrique" aus seinem Fuhrpark auf der Berliner Automobilausstellung. In New York stellten die E-Wagen rund 40 Prozent des Gesamtverkehrsaufkommens. Doch warum konnte sich die E-Mobilität damals nicht durchsetzen? Das lag vor allem daran, dass im Benziner-Bereich kräftig aufgerüstet wurde. 1911 hat der Entwickler Charles Kettering, der ursprünglich Lehrer werden wollte, den elektrischen Anlasser für Benziner eingeführt. Zudem fielen die Kraftstoffpreise drastisch und das Tankstellennetz wurde flächendeckend ausgebaut, sodass Benzinfahrzeuge wieder attraktiver wurden und Elektrofahrzeuge vorerst aufgrund mangelnder Nachfrage aus den Produktionshallen der Automobilhersteller verschwanden. Wie wir in der Rückschau sehen, dauerte es fast 100 Jahre, bis eine neue Elektromobil-Generation – etwa der Roadster von Tesla aus dem Jahr 2006 – für einen neuen Aufschwung in der Elektromobilität sorgte.

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