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Besitzer von Immobilien, die keine Wohnfunktion erfüllen, könnten in Europa bereits in wenigen Jahren zur Bereitstellung von Ladeinfrastruktur verpflichtet werden.
By Michael Rivera (Own work) | [CC BY-SA 4.0] |  via Wikimedia Commons.

Besitzer von Immobilien, die keine Wohnfunktion erfüllen, könnten in Europa bereits in wenigen Jahren zur Bereitstellung von Ladeinfrastruktur verpflichtet werden.

Um den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa zu beschleunigen, denkt das EU Parlament über weitere Gesetzesinitiativen nach. So sollen künftig Inhaber von Immobilien, die nicht zu Wohnzwecken genutzt werden, ab 2025 zur Bereitstellung von Lademöglichkeiten verpflichtet werden. Ab diesem Zeitpunkt soll mindestens eine Ladesäule ab zehn Parkplätzen für Kunden bzw. Besucher zur Verfügung stehen. Damit wären beispielsweise Supermärkte oder Hotels zur Installation von Lademöglichkeiten auf eigene Kosten verpflichtet.

Die Stuttgarter Zeitung berichtet, dass das Europaparlament diesen Vorschlag im Rahmen der Verhandlungen für die Richtlinie zur Energieeffizienz in Gebäuden einbringen will. Die Verhandlungen zwischen dem Parlament mit den Mitgliedsstaaten und der Kommission finden bereits Anfang Dezember statt. Sollte die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur bei Bestandsgebäuden tatsächlich zur Pflicht werden, könnten den Unternehmen Ausgaben in Milliardenhöhe drohen. Allerdings hat die EU Kommission den Mitgliedsstaaten nach Medienberichten in Aussicht gestellt, selbst über eine Befreiung von Kleinen und Mittleren Unternehmen sowie Behörden entscheiden zu dürfen. 

Der ursprüngliche Plan sah sogar eine verpflichtende Bereitstellung von mindestens einer Ladestation pro zehn Parkplätzen vor. Damit müsste beispielsweise ein Supermarkt, der über 1.000 Parkplätze verfügt, 100 Ladesäulen zur Verfügung stellen. Gegenüber dieser Idee regte sich allerdings insbesondere bei den osteuropäischen Mitgliedsstaaten massiver Widerstand. 

Neben einer geplanten Förderung des Ausbaus der Ladeinfrastruktur in Höhe von 800 Millionen Euro strebt die EU weitere Maßnahmen an, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen und den Herstellern Anreize zur Entwicklung neuer E-Technologien zu geben. So soll es auch Förderung zur Erforschung verbesserter Batterietechnologien geben. Zusätzlich sind strengere Richtlinien bei Abgaswerten von Neuwagen vorgesehen, wie unter anderem die FAZ berichtet. 

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