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Abbildung 1: Wer seinen Führerschein aufgrund von Alkohol verliert und sich einer MPU unterziehen muss, braucht immer dann auch einen Abstinenznachweis, wenn die Behörden eine Suchtproblematik vermuten.
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Abbildung 1: Wer seinen Führerschein aufgrund von Alkohol verliert und sich einer MPU unterziehen muss, braucht immer dann auch einen Abstinenznachweis, wenn die Behörden eine Suchtproblematik vermuten.

Ein Abstinenznachweis ist eine Bestätigung, dass jemand über einen bestimmten Zeitraum keinen Alkohol oder Drogen konsumiert hat. Gerichte oder auch Arbeitgeber fordern diese Nachweise, wenn es darum geht, zu beweisen, dass ein Betroffener wirklich abstinent war. Es gibt elektronische Abstinenznachweise und welche in Papierform.

 Wer einen benötigt, muss sich an dafür zertifizierte Stellen wenden, um einen Bluttest, einen Urintest oder eine Haaranalyse machen zu lassen. Bei der Untersuchung von Blut und Haaren lässt sich auch geringer Alkohol- oder Drogenkonsum nachweisen.

Wer wegen Drogen, Alkohol oder Medikamenten eine Medizinisch-psychologische Untersuchung machen lassen muss, muss meistens auch belegen, dass er abstinent war. Dabei ist meistens ein Nachweis über einen Zeitraum von zwölf Monaten zu erbringen. In Ausnahmefällen sind sechs Monate ausreichend. Das ist abhängig davon, wie schwerwiegend das Drogen- oder Alkoholproblem ist. Wer sich nicht sicher ist, lässt sich am besten fachlich beraten.

Warum ist ein Abstinenznachweis bei der MPU erforderlich?

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Abbildung 2: Mithilfe mehrerer Blutuntersuchungen können die Betroffenen nachweisen, dass sie über einen bestimmten Zeitraum abstinent waren. (Pixabay © congerdesign)

Wer eine MPU wegen Alkohol machen lassen muss, muss nicht in jedem Fall einen Abstinenzbeleg vorlegen. Es gibt auch die Möglichkeit, die MPU ohne Abstinenznachweis zu machen. Wer allerdings nicht kontrolliert mit Alkohol umgehen kann, mit hohen Mengen Alkohol im Blut einen Verkehrsunfall verursache oder schon mehrfach wegen Alkohol auffällig geworden ist, kommt um einen Abstinenznachweis nicht herum. Meist geben die Gerichte vor, über welchen Zeitraum der Abstinenznachweis erbracht werden muss. Wer sich nicht sicher ist, dass er seinen Alkoholkonsum kontrollieren kann oder ob eine dauerhafte Abstinenz möglich ist, sollte sich umgehend mit einer Alkoholberatungsstelle, einem Verkehrspsychologen oder seinem Hausarzt in Verbindung setzen.

Rechtliche Rahmenbedingungen für Abstinenznachweise

In Deutschland werden jedes Jahr etwa 100.000 Fahrzeugführer einer Medizinisch-psychologischen Untersuchung unterzogen. Oft kommt es infolge von Alkohol- oder Drogenkonsum zu Auffälligkeiten im Straßenverkehr. Für diese Fälle gibt es verbindlich festgelegte Beurteilungskriterien, wann der Gutachter die Fahreignung positiv oder negativ bewerten muss. Die Bewertungskriterien sind hoch angelegt und müssen von Anfang an genau eingehalten werden. Zunächst gibt es dabei ein Belehrungsgespräch und die durchführende Stelle schließt mit dem Betroffenen einen Vertrag ab. Alles bei der Probennahme muss genau protokolliert werden, die Abgabe der Urinprobe erfolgt unter Aufsicht. In der Fahrerlaubnisverordnung ist genau festgelegt, welche Personen geeignet sind, diese Nachweise zu erstellen.

Verschiedene Möglichkeiten des Abstinenznachweises

Wer als Kraftfahrer eine MPU bestehen muss und wegen Alkohol eine Suchtproblematik vermutet wird, muss in der Regel auch einen Abstinenznachweis erbringen. Die Fahrerlaubnisbehörde erwartet von der MPU-Stelle, dass die Alkoholproblematik genau geklärt wird.

Eine Möglichkeit, die Abstinenz nachzuweisen, ist ein Urintest. Er liefert bei Alkohol- und Drogenabstinenz zuverlässige Ergebnisse. Dafür müssen die Betroffenen in einem festgelegten Zeitraum zu mehreren Terminen sehr kurzfristig erscheinen, um eine Urinprobe abzugeben. Die Prüfstelle untersucht den Urin auf Stoffwechselprodukte, die nach dem Konsum von Alkohol oder Drogen entstehen und auf einen Konsum hinweisen. Meist ist ein Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten angesetzt für den Abstinenznachweis. Bei sechs Monaten erfolgen vier Urinuntersuchungen und bei zwölf Monaten erfolgen sechs Urinuntersuchungen. Die kurzfristigen Termine sind deshalb notwendig, um ein Schummeln der Betroffenen auszuschließen. Mit dem Urintest wird ein langfristiger Nachweis für die Abstinenz erbracht.

Die Haaranalyse ist eine weitere Möglichkeit, die Abstinenz nachzuweisen. Sie funktioniert insbesondere bei Drogen besonders gut. Dafür müssen die Haare ausreichend lang sein und sie dürfen nicht chemisch behandelt sein, wie Färben, Tönen oder Bleichen. Für die Haaranalyse muss die Haarprobe etwa drei Zentimeter lang sein. Für einen Nachweis über ein Jahr sind vier Haaranalysen notwendig. Ist die Haarprobe sechs Zentimeter lang, sind zwei Haaranalysen für ein Jahr ausreichend.

Mithilfe der Leberwerte lässt sich insbesondere die Alkoholabstinenz nachweisen. Wenn die Werte über dem Normbereich liegen, ist das ein Hinweis auf starken und häufigen Alkoholkonsum. Es ist ratsam, die Laborwerte der Leber, also GOT, GGT und GPT, frühzeitig vor der geplanten MPU erstellen zu lassen. Es sollten vier bis sechs Wochen vorher sein. Sind die Werte stark erhöht, obwohl der Betroffene abstinent war, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich. Um den Abstinenznachweis dennoch zu erbringen, ist eine ärztliche Erklärung notwendig, woher die erhöhten Werte kommen.

Wie wird ein Abstinenznachweis erstellt?

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Abbildung 3: Wer Auto fährt, sollte keinen Alkohol trinken. (Pixabay © mastertux)

Der Abstinenznachweis für die MPU wird in der Regel nicht wochenlang angekündigt, sondern wird spontan angeordnet. So wollen die Behörden sicherstellen, dass der Betroffene auch wirklich abstinent war. Drogenscreening und Alkoholtest finden in unregelmäßigen Abständen und sehr kurzfristig statt. Wer den Abstinenznachweis sicher bestehen will, muss wirklich auf Alkohol oder Drogen verzichten, um nicht negativ aufzufallen und die MPU zu bestehen. Nur so ist gewährleistet, dass die Betroffenen ihren Führerschein zurückbekommen

Fazit: Die Rolle von Abstinenznachweisen im Gesamtkontext der MPU

Der Abstinenznachweis dient dazu, dass der Betroffene zeigt, dass er in der Lage ist sein Verhalten zu ändern und aus seinen Fehlern zu lernen. Das gilt insbesondere für einen freiwilligen Abstinenznachweis im Rahmen einer MPU.

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